„Wenn man Dir zuhört, kann man zuversichtlich in die Zukunft der Gitarre schauen. Werk, Interpret, Interpretation, fantastisch!“
(Prof. Konrad Ragossnig, Wien)
Gerhard Reichenbach (* 1965) ist einer der international führenden deutschen Konzertgitarristen und gilt als einer der interessantesten Gitarristen seiner Generation.
In einer vierzigjährigen internationalen Karriere als Solist und als Solist mit Orchester trat er auf vielen der großen internationalen Festivals auf und erhielt Einladungen auch an größere Konzerthäuser und Philharmonien. Als erster deutscher Gitarrist wurde er zu einem Solokonzert an das International House of Music in Moskau, eines der größten Konzerthäuser Europas eingeladen. Sein Konzertdebut an der Berliner Philharmonie fand im Jahr 2003 statt.
Die Interpretationen Gerhard Reichenbachs von Werken aller Stilepochen begeistern Publikum, Fachleute und Kritiker weltweit und seine Auftritte gelten als Höhepunkte des klassischen Gitarrenspiels, in denen sich Virtuosität und Brillanz mit Sensibilität, Klangsinn und einer besonderen Bühnenpräsenz vereinen. Fachleute preisen regelmäßig seinen großen und lupenreinen Ton mit unzähligen Farbschattierungen, außerdem seine hochinteressanten und manchmal ungewöhnlichen Konzertprogramme. Aus seinem großen Repertoire (ca. 35 verschiedene Soloprogramme, Kammermusik und zahlreiche Orchesterkonzerte) ragen besonders seine interessanten Transkriptionen barocker Musik heraus. Seine Transkription und Aufnahme zweier Klavierpartiten von Johann Sebastian Bach für Gitarre (BWV 825 und BWV 827) erregten in den letzten Jahren Aufsehen und brachten ihm den Ruf eines weltweit herausragenden Bachinterpreten ein.
Neben seinen Transkriptionen und Wiederentdeckungen klassischer Werke setzt sich Gerhard Reichenbach immer wieder für die Musik unserer Zeit ein und spielt Uraufführungen, Erstaufführungen zeitgenössischer Werke (u.a. Leo Brouwer, Hans-Werner Henze, Arvo Pärt, Boris Assafiev, Ulrich Leyendecker, Manfred Trojan, Lutz-Werner Hesse, Atanas Ourkouzounov, u.a.). Er gilt darüber hinaus auch als Spezialist für Werke, die wegen ihrer großen Schwierigkeit oder ihrer Länge meist gemieden werden (z.B. Rossen Balkanski Sonata Nr.2 oder Buck Wolters 12 Konzertetüden). Viele Komponisten widmeten ihm eigene Solowerke.
Gerhard Reichenbach steht als Künstler ein für eine absolute Klarheit und Reinheit der musikalischen Aufführung, daher steht er den Medien der Bild-und Tonaufzeichnungen eher kritisch gegenüber und nahm in den Jahren seiner Konzerttätigkeit nur wenige CDs und eine LP/Video-Produktion auf. Jede seiner CD-Aufnahmen enthielt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Ersteinspielungen. Zu seiner künstlerischen Tätigkeit gehören ebenso auch unzählige Rundfunk-und Fernsehauftritte sowie Interviews. Er spielt seit 30 Jahren auf einer Konzertgitarre des amerikanischen Gitarrenbauer Thomas Humphrey (New York) und außerdem auf einem Instrument des deutschen Gitarrenbauers Thomas Merz.
Gerhard Reichenbach betrachtet das Unterrichten als sein neben dem Konzertieren wesentlichstes Tätigkeitsfeld. Bereits mit 29 Jahren erhielt er seinen ersten Ruf als Assistenzprofessor an der Franz Liszt Musikhochschule Weimar, wo er von 1994 bis 2000 eine eigene künstlerische Hauptfachklasse betreute. Die folgenden neun Jahre lebte er in Thessaloniki, wo er als Professor am Staatskonservatorium den neugegründeten Fachbereich Gitarre aufbaute.
Im Jahr 2009 folgte er einem Ruf als hauptamtlicher Professor an die Hochschule für Musik und Tanz Köln (Standort Wuppertal).
Aus seinen Klassen gingen zahlreiche Gewinner und Laureaten internationaler Gitarrenwettbewerbe hervor (Alessandria, St.Petersburg, Koblenz etc.), viele seiner Absolventen sind als Solisten, Professoren bzw. erfolgreiche Pädagogen in allen Teilen der Welt tätig.
Gerhard Reichenbach ist ein gefragter Juror nationaler und internationaler Gitarrenwettbewerbe und engagiert sich als Organisator bzw. künstlerischer Leiter von Gitarrenfestivals (International Guitar and Mandolin Festival Vissani, Griechenland, Bergisches Gitarrenfestival).